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Eliten fördern!

Von Bettina Fackelmann / 16. Dezember 2011
picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Paul Schemm

Jawad Mabrouk habe ich an der Al Akhawayn University (AUI) in Marokko kennen gelernt; er ist einer der besten Studierenden der “School of Humanities and Social Sciences” dort und hat sich auf “Human Resources” konzentriert. Man kann auf dem US-amerikanisch geprägten AUI-Campus im ländlichen Ifrane auch “Business Administration” oder “Science and Engineering” studieren. Gleich bei […]

Jawad Mabrouk habe ich an der Al Akhawayn University (AUI) in Marokko kennen gelernt; er ist einer der besten Studierenden der “School of Humanities and Social Sciences” dort und hat sich auf “Human Resources” konzentriert. Man kann auf dem US-amerikanisch geprägten AUI-Campus im ländlichen Ifrane auch “Business Administration” oder “Science and Engineering” studieren. Gleich bei unserem ersten Kennenlernen kamen Jawad und ich auf das Thema „Elite“ zu sprechen und welches Verständnis er davon hat. Davon erzählt er uns hier nun mehr:

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Und nun sage ich etwas, das ich mir eigentlich nie vorstellen konnte, zu sagen: Meinen Erfahrungen nach in diesem Land, das ungeheuer viele Kontraste zwischen Reich und Arm, Stadt und Land sowie Nord und Süd aufweist, braucht es tatsächlich eine Elite – allerdings eine, von der Jawad spricht. Eine Elite, die sich verantwortlich fühlt und die in der Lage ist, mit ihren Landsleuten erfolgreich und konstruktiv zu kommunizieren. Schulbildung wird hier von Eltern teilweise noch als Gefahr für ihre Kinder angesehen, wenn sie viel zu früh fernab ihrer Familie in Internate gehen müssen wie z.B. Kinder von Nomaden. Oder weitere Bildung erscheint wegen finanzieller oder logistischer Beschrän­kungen schwierig bis unmöglich weil z.B. 18 km einfache Strecke mit dem Fahrrad bei bis zu 50 Grad Celsius durch eine bergige Landschaft verdammt anstrengend sind. Man kann viel fordern und fördern als entwickeltes Land im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit. Aber meiner Erfahrung nach in Marokko braucht es einheimische Fürsprecher/innen, die die Sprache der Einheimischen sprechen und die ihre Mentalität verstehen, um wirklich etwas zu verändern. Vermittlungsfähige Fürsprecher/innen in einem Land, das sehr von Machtstrukturen und entsprechender Distanz zwischen den sozialen Milieus geprägt ist. Die trotz ihres Elitestatus nicht abgehoben sind, sondern eben verant­wortungsbewusst. Daher ist und bleibt Bildung der Schlüssel zu einer erfolgreichen weiteren Entwicklung eines Landes. Insofern spreche ich mich mit Jawad für ein breites Angebot an Schulbildung für alle Kinder und Jugendlichen aus – aber auch für eine Förderung von Eliten, die ich idealerweise als intelligent, leistungsstark, selbstorganisiert, verant­wortungsbewusst und konstruktiv in ihrer Kommunikation mit anderen sehe. Diese Eigenschaften sollte Bildung neben den fachlichen Inhalten in jedem Fall vermitteln – in jedem Land auf dieser Erde.

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