X Icon Facebook Icon

Rahel Varnhagen, Rosalind Franklin, Lise Meitner: Glaube an dich selbst

Von Helene Shani Braun / 5. Juni 2025
Collage: Helene Braun/ sagwas

Die Welt und was darin geschieht wurde häufig aus der männlichen Perspektive beschrieben. Welchen Beitrag Frauen daran haben, dass das Leben vielfältig und ihre eigene Position darin von Bedeutung ist, zeigen drei besondere Biografien.

Was sie gemeinsam haben? Geschlecht und Religion, vor allem aber ein Verständnis von Kultur und Wissenschaft, hinter dem viel, sehr viel Hingabe und Ausdauer stecken. Emanzipation war für sie kein Fremdwort, sondern gelebte Auseinandersetzung mit ihrer Umgebung.

Rahel Varnhagen hat die romantische Epoche ab 1800 mit geprägt und vertrat zugleich Positionen der europäischen Aufklärung. Die Berlinerin bestand für sich selbst auf eigene Entscheidungen. Goethe lobte ihre Klugheit, sprach von außerordentlichem Verstand – „kurz, was ich eine schöne Seele nennen möchte“, wie es eine Biografie von Ellen Key beschreibt, was als Anerkennung für den weiblichen Geist keine Selbstverständlichkeit war.

Rosalin Franklin ist aufgrund einer Krebserkrankung keine 38 Jahre alt geworden. Umso beeindruckender zeigt sich die Grundlagenforschung der jungen Britin. Sie war zentral für das Verständnis der Molekularstruktur von Biomolekülen und Viren. Um sich ihre akademische Ausbildung zu erhalten und sich weiter der Naturwissenschaft zu verschreiben, akzeptierte sie die fehlende Einstufung als offizielle „Universitätsangehörige“.

Lise Meitner konnte ihre Erkenntnisse und damit sich selbst durchsetzen und so 1926 die erste Professorin für Physik in Deutschland werden. Die österreichische Kernphysikerin war eine Pionierin der Radiochemie. Dass sie trotz mehrfacher Nominierungen weder den Nobelpreis für Physik noch den für Chemie erhalten hat, war für Meitner zweitrangig. Heute gilt ihr Name als Synonym für die Entdeckung der Kernspaltung.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Drei Namen, drei Leben. Wenn sich Spiritualität der Definition nach in der menschlichen Suche nach Sinn und Verbundenheit ausdrückt, die über den materiellen Bereich hinausgehen, wohnte diesen Frauen die Fähigkeit inne, an sich und die Bedeutung ihres Tuns zu glauben. Gerade wenn es andere nicht taten.

Sich nicht vom eigenen Weg abbringen zu lassen, war neben handfesten Erfolgen eine der größten Errungenschaften, damals wie heute. Emanzipation eben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Ähnlicher Beitrag
Neues Thema
Meist kommentierter Artikel
Nach oben