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GEZ weg?

Von Sagwas-Redaktion / 20. August 2011
picture-alliance | CHROMORANGE / Christian Ohde

Sechs Millionen Euro für Thomas Gottschalk? Aus Gebührengeldern? War das der Gedanke hinter dem zwangsfinanzierten Qualitätsjournalismus und dem öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrag? Wer in Deutschland fernsehen oder Radio hören will, muss dafür bezahlen, das sieht die Gebührenordnung vor. Mit den Gebühren sichert jeder Zahler den (werbe-)unabhängigen Rundfunk und die (journalistische) Grundversorgung. Und die eine oder andere zweifelhafte […]

Sechs Millionen Euro für Thomas Gottschalk? Aus Gebührengeldern?

War das der Gedanke hinter dem zwangsfinanzierten Qualitätsjournalismus und dem öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrag?

Wer in Deutschland fernsehen oder Radio hören will, muss dafür bezahlen, das sieht die Gebührenordnung vor. Mit den Gebühren sichert jeder Zahler den (werbe-)unabhängigen Rundfunk und die (journalistische) Grundversorgung. Und die eine oder andere zweifelhafte Aktion der Öffentlich-Rechtlichen…

Günter Jauch talkt in der ARD für 10,5 Millionen Euro pro Jahr. Gebühren-finanziert.

Das ZDF sicherte sich im Wettbieten mit Sat.1 die Senderechte der Fußball-Champions-League für 54 Millionen Euro pro Jahr. Gebühren-finanziert.

WDR-Intendantin Monika Piel verdiente im Jahr 2010 nach eigenen Angaben 308.000 Euro. Gebühren-finanziert.

Die Gebühren-Einzugszentrale (GEZ) nahm 2010 insgesamt 7,6 Milliarden Euro ein. Ausgeschrieben: 7.600.000.000 Euro.

Ist das fair?

Und andererseits:

Nachrichtensendungen bei den privaten Kanälen sind oft eine Mischung aus Trash, Eigenwerbung und Entertainment.

Die Gesamt-Sendezeit politischer Beiträge liegt bei RTL bei 7 Minuten am Tag (Quelle: Hans-Bredow-Institut).

Legendär ist auch die programmatische Aussage von RTL-Gründer Helmut Thoma: „Im Seichten kann man nicht ertrinken.“

Was denkst du: Brauchen wir Gebühren-Fernsehen?

10 Antworten auf „GEZ weg?“

  1. Von Hector am 23. August 2011

    Natürlich brauchen wir Gebührenfernsehen.

    Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist AUCH Unterhaltung.

  2. Von Timo am 25. August 2011

    Sollte sofort abgeschafft werden, da die Sender entgegengesetzt zu ihrem Auftrag handeln. Nichts weiter als jämmerliche Formate, die eine ewig gestrige Zielgruppe bedienen. Und wir müssen den Mist auch noch Zwangsfinanzieren.

  3. Von HECTOR am 29. August 2011

    Mit „ewig gestrig“ wäre ich vorsichtig.

    Das TIMO-Urteil ist pauschalisierend, da es Nachrichten- und Unterhaltungsformate ebenso in einen Topf wirft wie Sport- und Dokumentationsformate.

    V.a. die Nachrichtenformate des ÖR-RF sind qualitativ hochwertig. Die Einschaltquoten des TATORTs sprechen für sich.

  4. Von Bettina Fackelmann am 4. September 2011

    Vorschlag: eine deutlich geringere Grundfinanzierung als 7.6 Milliarden. Denn: Mein Eindruck bei allen Kontakten mit den öffentlich-rechtlichen ist, dass ihnen der Biss abhanden gekommen ist. Ich will keine Behörde mit m.E. nicht zu rechtfertigenden Spitzengehältern finanzieren, sondern dazu beitragen, dass Journalisten angemessene Bedingungen haben, um gute Beiträge zu finanzieren. Und: Ich fordere, dass die Verwendung der Gebühren auf der GEZ-Seite dargestellt wird. Dort ist nur von Gebühren die Rede, die ab 2013 übrigens per se pro Haushalt erhoben werden.

  5. Von Hector am 5. September 2011

    @BETTINA F.

    Sehr guter Vorschlag mit der Transparenz der Gebührenverwendung!

    Wo ist der Zusammenhang zwischen niedrigerer Grundfinanzierung und höherer Motivation?

  6. Von Anonymous am 8. September 2011

    Ich finde die bald kommende einheitliche Gebühr pro Haushalt (nicht mehr pro Person und pro Gerät) fantastisch. Einfach, transparent und ganz klar wofür die festgelegte einheitliche Gebühr gezahlt wird: Für die tolle Qualität der öffentlich-rechtlichen Sender und deren Angebote.

    Tatort für alle! Weiter so ARD & Co.

  7. Von Sebastian Serafin am 9. September 2011

    Wieso krieg ich ein -1 Rating für meine Meinung? Gehts noch?

  8. Von Felix am 10. September 2011

    Am Ende eines Tages ist auch Privatfernsehen durch den Verbraucher über die Einnahmen aus dem Verkauf der beworbenen Produkte finanziert, nur wird das natürlich ganz anders wahrgenommen als eine eklige Gebühr. Der „Auftrag“ ist ein anderer: die Konsummaschine muss laufen.

    Insofern bin ich wie TIMO dafür, dass sich auf den Auftrag konzentriert wird Ob Gehälter von Jauch, Gottschalk oder Fussballern gerechtfertigt sind – nun das ist eine ganz andere, viel größere Diskussion ;).

    Schönes Wochenende

  9. Von HECTOR am 22. September 2011

    zum Thema: http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,787793,00.html

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