Bühnenpoesie in „Sorbistan“
Welche Kraft und welche Schönheit hat das gesprochene Wort: im Dialog, auf der Bühne oder im politischen Ringen um eine vielfältige Gesellschaft? Dieser Frage geht Jessy James LaFleur, Spoken-Word-Künstlerin und Aktivistin aus Ostbelgien, zusammen mit ihren Gesprächspartner*innen nach. Ob auf einer Theaterbühne im Gefängnis, in Workshops mit sorbischen Jugendlichen oder im politischen Engagement einer deutscher Muslima: Die eigene Meinung zu sagen, aufzuschreiben oder zu performen, ist ein Fundament für Freiheit und Kreativität, auf dem Menschen über sich hinauswachsen und unsere Gesellschaft mitgestalten. Ebenso wie die Chance, anderen Standpunkten etwas abzugewinnen und sich von ihnen bereichern zu lassen. Lasst Euch ein auf ein besonderes Hörerlebnis mit sagwas!
Pia Schneider wird oft gefragt, was sie eigentlich sei: Ostdeutsche, Sächsin oder Sorbin? Dabei hat Pia kein Problem mit ihrer Herkunft und ihrer Identität. Viel wichtiger ist für die 18-jährige, zusammen mit Jessy und anderen Jugendlichen aus der sorbischen Region auf der Bühne zu stehen und sich mit eigenen poetischen Texten von Widerständen, Diskriminierungen, aber auch einschränkenden Traditionen ihrer sorbischen Gemeinschaft zu befreien. Wie schwierig das Leben in ihrer Heimat sein kann und wie bereichernd die sorbische Kultur zugleich ist, erfahrt Ihr in unserer zweiten Folge.
Und für alle Sprachbegeisterten hier die Übersetzung des sorbischen Teils:
Jessy: Willkommen! Danke meine Schwester! Ich liebe dich!
Pia: Ich liebe dich auch! Danke, dass ich hier sein durfte, und ja ich hoffe jeder hat heute einen schönen Tag.