„Frei zu sein bedeutet: sich sicher zu fühlen“
Sich selber (er-)kennen kann einer echten Herausforderung gleichen. Doch diese Reise zu wagen und die Erfahrungen mit anderen zu teilen, verspricht mehr persönliche Erfüllung als viele für möglich halten. Wie zum Beweis war sagwas-Kolumnistin Melike Berfê Çınar bereit, sich selbst in Frage stellen zu lassen. Von uns – für euch.
UM WEN GEHT’S?
- Name: Melike Berfê Çınar
- Alter: 38, glaube ich (lacht)
- Zuhause: Berlin
- Geschwister: eine große und eine kleine Schwester
- Beruflich aktiv als: Referentin in der politischen Bildung
AM ANFANG WAR DIE FRAGE
- Über welchen Film musstest du zuletzt laut lachen? Bei welchem eine Träne verdrücken? Bei der ARD-Serie „All you need“ musste ich lachen – weniger deshalb, weil ich sie so rasend witzig fand als vielmehr wegen der Klischees. Und geweint habe ich bei der Netflix-Serie „When they see us“.
- Fährst du eher Rad oder Bus und Bahn? Ich hasse die S-Bahn. Rad und U-Bahn sind meine Fortbewegungsmittel.
- Bei welcher (neuen) olympischen Disziplin bekämst du die Goldmedaille? Im Loriot-Zitate wiedergeben: „In welcher Sitzgruppenfarbe hat man denn die größte Überlebenschance?“ Das ist aus „Ödipussi“.
- Bist du eher Gefühls- oder Kopfmensch? Leider immer beides. Ich beneide Leute, die wissen, dass sie eher rational oder emotional handeln können. Ich bin da sehr unentschieden und wechsele schnell hin und her. Wahrscheinlich aber am Ende ein Gefühlsmensch.
- Wie hältst du es mit Konzernen: Bekämpfst du sie oder kaufst du dort? Bei Amazon kaufe ich nicht mehr seit dem NPD-Skandal. Ansonsten bin ich aber total nachlässig und kaufe auch bei großen Konzernen, muss ich gestehen…
- Für welche Eigenschaft bekommst du am häufigsten Komplimente? Für Dinge einstehen können – auch für die Belange anderer –, das kann ich ganz gut. Also Position beziehen.
- Und Kritik? „Du redest so schnell“, bekomme ich ziemlich oft zu hören. (lacht)
BITTE VERVOLLSTÄNDIGEN…
- Frei zu sein bedeutet… sich sicher zu fühlen.
- Religion ist… für mich nicht wichtig.
- Gendern heißt… Identitäten respektieren.
- Wenn jemand meinen Namen falsch ausspricht… Wer „Tchibo“ sagen kann, kann auch „Çınar“ sagen.
- Eine meiner Stärken ist… Ich kann mich total gut in Leute hineinversetzen – und das ist gleichzeitig eine meiner Schwächen, weil ich schnell weiß, wie es anderen geht, auch wenn ich es nicht wissen will.
- Entfremdung geschieht… durch Abwertung und Aggression.
- Als Kolumnistin will ich… meinen Senf dazugeben. (lacht)
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