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Als der Wedding den Wahlkampf vergaß

Von Andi Weiland / 7. September 2011

Ein Foto-Spaziergang. Früher ging ich immer davon aus, dass Wahlkampf besonders da gut funktioniert, wo es entweder viele unentschlossene Wähler gibt oder eine geringe Wahlbeteiligung. In beiden Fällen gibt es  Stimmenfangpotenzial. Irgendwie falsch gedacht. Pünktlich zum Auftakt des Berliner Landtagswahlkampfs bin ich in den Wedding gezogen. Hier ist die Wahlbeteiligung seit Jahren sehr bescheiden. Also […]

Ein Foto-Spaziergang.

Früher ging ich immer davon aus, dass Wahlkampf besonders da gut funktioniert, wo es entweder viele unentschlossene Wähler gibt oder eine geringe Wahlbeteiligung. In beiden Fällen gibt es  Stimmenfangpotenzial.

Irgendwie falsch gedacht.

Pünktlich zum Auftakt des Berliner Landtagswahlkampfs bin ich in den Wedding gezogen. Hier ist die Wahlbeteiligung seit Jahren sehr bescheiden. Also theoretisch der perfekte Bezirk, um mit viel Werbung Wählerstimmen zu gewinnen. Während man in Friedrichshain, Prenzlauer Berg und Mitte von Wahlplakaten erschlagen wird, ist es auf den Straßen vom Wedding beschaulich.

An der Kreuzung Müllerstraße / Leopoldplatz sieht es noch klassisch aus. Jeder hängt seine Botschaft irgendwo hin.

Und wenn ich die Kreuzung in eine Seitenstraße verlasse, ist schon wieder Schluss mit der Wahlplakateflut.  Nur noch vereinzelt erspähe ich politische Pappbotschaften, meist von mir unbekannten Parteien.

Interessant ist auch, dass ich kein Plakat von der FDP und nur sehr wenige von der CDU sah. Haben diese Parteien den Wedding schon komplett aufgegeben?

Die größten Plakate stellte die SPD auf, und die Grünen sind in den Seitenstraßen noch am präsentesten. Auch von den LINKEN waren nur vereinzelt Wahlbotschaften auf Pappe zu finden.

Ironischerweise fand ich auf meiner Wahlplakatenschnipseljagd immer wieder Werbung für eine höhere Wahlbeteiligung.

Und für ein „Wahlrecht für alle“.
Alles Forderungen von Initiativen und Vereinen, nicht von Parteien.
Offenbar, denke ich mir, glauben manche ja doch noch an einen politisch interessierten Wedding.

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