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Digitale Revolution – ohne uns?

Von Sagwas-Redaktion / 23. November 2011
picture alliance/dpa | Mohssen Assanimoghaddam

Lars Klingbeil sitzt für die SPD im Bundestag und ist netzpolitischer Sprecher der Fraktion.Auf sagwas.net möchte er mit Euch über den Umgang der Politik mit Internet und Digitaler Revolution debattieren. Seiner Ansicht nach gibt es da jede Menge Nachholbedarf. Ob Staatstrojaner, Arabischer Frühling, WikiLeaks, Piratenpartei oder Datensammelwut bei Facebook, die gesellschaftliche und politische Relevanz des […]

Lars Klingbeil sitzt für die SPD im Bundestag und ist netzpolitischer Sprecher der Fraktion.
Auf sagwas.net möchte er mit Euch über den Umgang der Politik mit Internet und Digitaler Revolution debattieren. Seiner Ansicht nach gibt es da jede Menge Nachholbedarf.

Ob Staatstrojaner, Arabischer Frühling, WikiLeaks, Piratenpartei oder Datensammelwut bei Facebook, die gesellschaftliche und politische Relevanz des Internets sollte spätestens in diesem Jahr auch im Bewusstsein jener Politiker angekommen sein, die das Netz bisher nur als Modeerscheinung, als Spielzeug von Jugendlichen, soziales Randphänomen oder als bloße Recyclinganlage der analogen Welt ansahen.

Der SPDler sieht einen starken digitalen Einfluss auf die Grundordnung unserer Demokratie und hält deshalb eine breite Partizipation der Politik und gesellschaftlicher Kräfte an der „Digitalisierung“ für unabdingbar, um zukunftsfähig zu bleiben, aber auch um Gefahren rechtzeitig zu sehen und zu bannen. An erster Stelle sollten aber seiner Meinung nach die Chancen des Internets stehen. Sie müssten erkannt und genutzt werden.

Lars Klingbeil bringt als Bundestagsabgeordneter immer wieder netzaffine Themen auf die Tagesordnung, engagiert sich für den Schutz der in sozialen Netzwerken preisgegebenen Daten von uns Usern und wirbt für ein besseres Verständnis bei der Politik, das Internet und den digitalen Wandel betreffend. So ist er einer der Mitinitiatoren der Facebook-Gruppe Privacy Now, die gegen die Informationspolitik von Facebook protestiert und für deren Vorgehensweise sensibilisiert.

Klingbeils Meinung nach stehe die Politik an einer Weggabelung: Entweder sie ändert sich oder sie wird untergehen!

Übertreibt er? In welcher Form sollte sich die Politik aktiver einschalten?

Schaut Euch das Video an und diskutiert mit. Nach Ablauf der Debatte wird Lars Klingbeil sein Fazit daraus ziehen. Wir werden auch dann wieder mit der Kamera dabei sein.

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Debattenfazit: Digitale Revolution – ohne uns?

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Mehr Informationen

Premiere auf sagwas.net:

Mit Lars Klingbeil bilanziert nun zum ersten Mal ein Politiker die von ihm selbst initiierte Sagwas-Debatte direkt vor unserer Linse.

Dabei greift Lars Klingbeil natürlich von Euch gestellte Fragen und Aspekte der Thematik auf.

Warum sprach er vom Untergehen der Poltik? Was ist das Sozialdemokratische an seiner digitalen Vision? In welcher Form kann das Digitale in unsere politische Grundordnung einfließen?
Als netzpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion vertieft Klingbeil die Punkte, die seine usprüngliche These beinhaltete und lädt Euch dazu ein, weiterhin das Gespräch mit ihm zu führen. Da unsere Debatte abgeschlossen ist, sei auf seine Facebook-Seite und seine Homepage hingewiesen, über die Ihr Fragen stellen und weiter diskutieren könnt. Schreibt uns aber auch gerne unter schreibwas@sagwas.net eine Mail, um weitere Themen und Fragen aufzuwerfen. Soll ja nicht die letzte Debatte mit Lars Klingbeil auf sagwas.net gewesen sein!

9 Antworten auf „Digitale Revolution – ohne uns?“

  1. Von Ansgar Mayer am 1. November 2011

    Mutiges Statement, vermutlich (noch) nicht Mehrheitsmeinung im Bundestag. Erkennbar ist auch: die jahrzehntelang gelebte Praxis, bei brennenden Problemen eine Enquete-Kommission einzusetzen, um das Problem selbst dann irgendwann im Aktenschrank zu entsorgen, wird bei der Herausforderung „Digitale Revolution“ nicht funktionieren. Und eben deshalb ist es auch zu kurz gegriffen, sich des Phänomens „Piraten“ einfach nur mit der Pauschale „Spaßpartei“ zu entledigen.

  2. Von Celik Can am 3. November 2011

    Also ich finde, Herr Klingbeil übertreibt schon etwas, oder? Er ist selber doch das beste Beispiel für das Gegenteil seiner These. Er tut ja was. Untern anderem betreibt Herr Klingbeil doch auch die facebook-Seite Privacy Now: http://www.facebook.com/group.php?gid=112043458820354. Immerhin 71.000 Mitglieder. Davon können eine Partei wie die FDP oder auch die Piratenpartei doch nur träumen. Das sollten Sie ihren Genossen selbstbewusst und mantra-mäßig vorhalten. Also weiter so, Herr Klingbeil. I like :-)!

  3. Von Henryks Bruder am 3. November 2011

    Lieber Lars Klingbeil, das hört sich erstmal alles sehr gut an. Wenn doch nur mehr Ihrer Kaste wie Sie denken würden. Aber dennoch meine Fragen: Wie wollen Sie das alles konkret angehen? In welcher Form soll „das“ Digitale in die demokratische Grundordnung einfließen? Wie lässt sich eine staatliche Garantie, von der Sie sprechen, tatsächlich auf die Beine stellen? Das meiste scheitert doch immer dann, wenn es an die Umsetzung geht… Bin gespannt auf Ihr Fazit!

  4. Von D. Mahler am 3. November 2011

    Prima Ideen, die Herr Klingbeil da formuliert. Alles was er da möchte, möchte ich auch. Aber wo ist dann die große netzpolitische Vision, oder zumindest mal ein Visiönchen – vielleicht ja auch von der SPD? Wahrscheinlich kann man das von einer Partei nicht erwarten, die Bürgermeister stellt, die damit angeben noch nicht mal ein Smartphone bedienen zu können. Hören die solchen „Jungspunden“ wie Herrn Klingbeil überhaupt zu? Schön wär’s ja…

  5. Von Chango am 3. November 2011

    @Celik und @Lars:
    Wieso übertreibt er bitte? Ist er nicht die Ausnahme, die die Regel bestätigt? Ich finde es sogar alarmierend, dass ein überdurschnittlich junges MdB solch eine These aufstellt. Sie kann doch nur aus einer Verzweiflung heraus über die Einstellungen der großen Mehrheit im BT hervorgehen. Wenn einer wie Klingbeil netzaffin ist, dann ist die Masse der Abgeordneten wohl eher netzfremd. Ist der Nachwuchs zwangsläufig netzaffin? Ist es also nur eine Frage der Zeit, dass sich der Mainstream im BT ändert? Wenn ja, wieviel Zeit können wir uns leisten? Wir brauchen einen Katalysator!

  6. Von vuk am 3. November 2011

    ich verstehe das weltuntergangsszenario nicht. wenn man sich die bundestagsdebatten ansieht, daddeln dort alle auf ihren ipads, die meisten politiker haben ein facebook und/oder twitter-profil. die kanzlerin macht podcasts. wie oft liest man, dass politiker versehentlich was peinliches gepostet haben? wo liegt das problem? fordern sie wahlen im netz? Ein wahlportal auf dem man „liken“ oder „plusen“ kann? als online-redkateurin weiß ich, wie schnell diskussionen unter usern ausaten können –

  7. Von Hamed am 3. November 2011

    @VUK:
    Was ist das denn bitte für ein Argument? Seinen Namen googeln, um zu sehen, was so über einen geschrieben wird, Mails verfassen und mal einen Like-Button auf Facebook anklicken macht noch keine wirkliche Netzaffinität aus, schon gar nicht Internet-Kompetenz. Abgesehen davon sind die meisten FB-Profile nicht „echte“ Profile, sprich persönlich vom Politiker geführte. Darüber hinaus verstehe ich LK so, dass es um Netzpolitik geht, also um eine Agenda für das Digitale und um Visionen, Ziele und Leitgedanken die virtuelle Welt betreffend. Das Nutzen von ipads ist leider kein Indikator dafür…

  8. Von Hamed am 4. November 2011

    In einer Sache will ich VUK aber recht geben. Wieseo könnte die Politik untergehen, Lars Klingbeil? Ich verstehe ihr Klagen über das Desinteresse und über das Pflegen der Ohnmacht ihrer Kollegen, aber „untergehen“ ist ja etwas sehr Finales. Warum hat das solch eine Dimension für Sie? In welcher Form ändert denn das Internet die Grundordnung? Gilt das alles aktuell nicht eher in der Wirtschaft? Der Verlust demokratischer Legitimation und vor allem des Primats der Politik ist doch momentan viel gefährlicher?! Wäre Ihnen für einige konkretere Beispiele dankbar!

  9. Von Die Mutter am 17. November 2011

    Hallo,
    ich finde, Lars hat zwar einen guten Ansatz in seinem Video, aber hey, das Internet für Demokratische Prozesse nutzen reicht noch lange nicht als SPD-Statement. Das Internet bietet meiner Ansicht nach (jetzt nur für die, die Zugang haben, aber immerhin) ein unglaublich sozialistisches Potenzial. Alle haben freien Zugang zu bestimmten Ressourcen und zwar ohne weitere Kosten. Dienstleistungen( zum Beispiel Bildbearbeitungsprogramme wie GIMP), Musik, Videos, Geodaten usw. Das sind Potenziale oder FREIHEITEN, die geschützt werden sollten.Jeder für Jeden. Alle für Alle.

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