Der Staat kann Innovation
Davon ist die Ökonomin Mariana Mazzucato überzeugt. Sie vertritt eine mutige Minderheitsmeinung – und wird dafür mit dem Hans-Matthöfer-Preis für Wirtschaftspublizistik geehrt.
Kann der Staat wirtschaftliche Erneuerung vorantreiben? Die in Deutschland weitverbreitete Antwort lautet: eher nicht. Nur freie Märkte würden für Wachstum und Wohlstand sorgen, der Staat solle sich aus dem Marktgeschehen besser heraushalten.
Die unabhängige Jury der Hans-und-Traute-Matthöfer-Stiftung in der Friedrich-Ebert-Stiftung hat sich entschieden, den Hans-Matthöfer-Preis für Wirtschaftspublizistik „Wirtschaft. Weiter. Denken.“ 2015 für ein Buch zu vergeben, das diese Ansicht deutlich in Frage stellt.
Mit Mariana Mazzucato ehrt die Jury die an der britischen Universität Sussex lehrende Professorin für Wissenschafts- und Technologiepolitik für ihr Buch: „Das Kapital des Staates: Eine andere Geschichte von Innovation und Wachstum“, München: Verlag Antje Kunstmann 2014. Darin zeigt sie auf: Wann und wo immer technologische Innovationen zu wirtschaftlichem Aufschwung geführt haben, hatte ein aktiver Staat die Hand im Spiel.
Der Hans-Matthöfer-Preis für Wirtschaftspublizistik ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde im Februar 2016 zum zweiten Mal verliehen. Geehrt werden Beiträge jenseits der volkswirtschaftlichen Standardtheorie und des makroökonomischen Mainstream, die neue Antworten auf die großen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Herausforderungen suchen.
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