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Europa – aus portugiesischer Sicht

Von Clara Wolkenhauer / 7. Juni 2024
picture alliance / imageBROKER | Hans Zaglitsch

Welchen Wert hat die EU für Portugal und was bedeutet Portugal für die europäische Staatengemeinschaft? Vier Einheimische erzählen.

„Berichten, wo andere sind und was andere nicht sehen.“ So lautet der Titel dieser Reihe. Er beinhaltet dabei zweimal das Wort „andere“: Einmal sind die Menschen gemeint, die „weit weg“ an einem fremden, unbekannten Ort leben, das andere Mal die „Daheimgeblieben“. Zwischen diesen beiden Polen wandert eine dritte Person hin und her, die beide beobachtet und davon erzählt. 

Die EU hat über Programme wie Erasmus viele dieser Wanderungen ermöglicht, insbesondere für junge Menschen. Auch ich befinde mich zurzeit auf einer solchen Wanderung: Seit 8 Monaten bin ich in Portugal und arbeite für die Umweltschutzorganisation und Forschungseinrichtung A Rocha Portugal. Mein Aufenthalt wird finanziert durch den Europäischen Solidaritätskorps (ehemals Europäischer Freiwilligendienst). Zur Zeit wohnen im Zentrum Menschen aus 6 verschiedenen europäischen Ländern, die zusammen arbeiten, kochen und im alltäglichen Zusammenleben die kulturellen Differenzen erfahren.

Die Frage, was Portugal besonders und einzigartig in der EU macht, ist für mich sowohl einfach als auch schwer zu beantworten: Einfach, da ich viele Dinge nennen könnte, die mir auf den ersten Blick ungewöhnlich erschienen sind (einige tun es noch immer). Schwer, wenn ich bedenke, dass in meiner Wahrnehmung das „Ungewöhnliche“ und „Unnormale“ immer eine Abweichung von dem markiert, was ich aus Deutschland gewohnt bin. Das „Ungewöhnliche“ ist nicht per se ungewöhnlich, sondern wird es erst durch mich.

Im Rahmen dieses Projektes beschloss ich daher, diese Fragen einfach echten Portugal-Experten zu stellen: meinen portugiesischen Kolleg: innen Bébé, Paula, Filipa und Rui. Zuerst bat ich sie, mir Fotos mit Motiven zu schicken, die sie als typisch für Portugal empfinden, zusammen mit einer kurzen Begründung für die Wahl des Motivs. Da alle Wahrnehmung subjektiv, unvollständig und widersprüchlich ist, gab ich im nächsten Schritt jeder Person Fotos, die von anderen aufgenommen worden waren und fragte sie wiederum, ob sie in diesem Motiv etwas für Portugal Typisches erkennen könnten. Herausgekommen ist eine Reihe von 11 Fotos, betrachtet und beschrieben von jeweils 2 verschiedenen Personen. Jedes dieser Bilder ist ein kleines Fenster, durch das ein Bruchstück erfahrener portugiesischer Realität sichtbar wird. 

I would like to thank Bébé, Paula, Filipa and Rui, without whose help, time and creativity this series would not have been possible. You are the best!

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