DebatteWer zähmt hier wen?
Wir bedienen uns ständig bei unserer Umwelt. Und wenn wir mal wieder zu weit gegangen sind, dann weist uns die Natur in unsere Schranken. Denn so sind die Spielregeln: Wir Menschen haben uns anzupassen, oder?
Manchmal finden sich in Kinderbüchern wahre Erkenntnisschätze. So wie hier.
„Zähmen, das ist eine in Vergessenheit geratene Sache“, sagte der Fuchs. „Es bedeutet: sich vertraut machen “
„Vertraut machen?“
„Gewiß“, sagte der Fuchs. „Du bist für mich noch nichts als ein kleiner Knabe, der hunderttausend kleinen Knaben völlig gleicht. Ich brauche dich nicht, und du brauchst mich ebensowenig. Ich bin für dich nur ein Fuchs, der hunderttausend Füchsen gleicht. Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt …“
Der französische Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry hat wohl in seinem Roman „Der Kleine Prinz“ die merk-würdigsten Gedanken zum Thema Zähmen verfasst, das hier eigentlich für die Liebe selbst steht.
Wer diese Zeilen liest, wird sie so schnell nicht wieder vergessen. Zähmen, das heißt füreinander da sein. Sich aufeinander einlassen. Vertraut werden. Vertrauen können. Das aber geht nur in einer guten Beziehung.
Welches Verhältnis haben wir Menschen zu unserem Zuhause? Zu unserer „Mutter Natur“? Es scheint, es ist ein eher gestörtes.
Für uns ist die Erde einzigartig. Für unseren Planeten sind wir Menschen aus seiner Milliarden-Jahre-Perspektive als Säugetiere wohl eher eine kurze Belästigung unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. Andererseits ist die Entwicklungsgeschichte des Homo sapiens überaus beeindruckend.
Darum stellt sich die Frage: Hat die Ausbreitung des Menschen über die gesamte Erde selbige mehr beeinflusst als ihr Ökosystem uns? Oder, anders formuliert: Haben wir uns die Welt nur zeitweise zu eigen oder gar zu untertan gemacht?
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